Lette, seit 890 n. Chr. im Münsterland


Lette, Stadt Coesfeld, war bis 1974 selbst-ständige Gemeinde und gehört seit der nordrhein-westfälischen Gebietsreform als Stadtteil zur Kreisstadt Coesfeld im Münsterland.

Zu Lette gehören ausser dem Dorfkern und angrenzenden modernen Siedlungen mit Kirche, Gaststätten, kleinen Industriegebieten und Windmühle viele Bauerschaften im Umkreis von mehreren Kilometern.

 

An der nordöstlichen Grenze beginnen die Ausläufer der Baumberge mit z.T. sehr alten herrlichen Wäldern (Roruper Holz), die zum Spaziergang einladen. Im Südwesten liegen das ehemalige, jetzt kultivierte Moorgebiet Letter Brook und das Hohe Venn. Die leichten Erhebungen, die sich von Norden nach Süden erstrecken (Esche) sind seit frühester Zeit Kulturland und werden in der Nähe des Dorfkerns vom Bühlbach durchschnitten.

Ein bisschen Geschichte
Verschiedene bronzezeitliche Gräberfelder zeigen eine frühe Besiedlung des Raumes Lette an. Nachweise über die Ansiedlungen konnten bislang nicht erbracht werden. Bei archäologischen Kirchengrabung im Dorfzentrum wurden Relikte gefunden, die auf eine Besiedlung dieses Platzes hinweisen.

Kaiserzeitliche Scherben und Reste von Eisenverhüttung stammen aus den Jahren um 300 n.Chr. Greift man auf vorhandene Urkunden zurück, so wird Lette erstmalig 890 urkundlich erwähnt. Im Jahre 1990 konnte Lette sein 1100jähriges Bestehen feiern.

Nach der Christianisierung erhielt Lette im 12. Jahrhundert auch ine eigene Pfarrkirche, während vorher die Letter Einwohner der Coesfelder Lamberti- bzw. später der Jakobipfarre zugeordnet waren.
Die Anfangsentwicklung des Dorfes ist eng mit der Errichtung der ersten Kirche verbunden, während im Kirchspiel sich die Besiedlung von Einzelgehöft zu eschnahen Siedlungskernen vollzog.


Einen wesentlichen Einfluss auf die Geschichte des Ortes übte der ehemalige Rittersitz Haus Lette aus. Die Besitzer des kleinen münsterländischen Wasserschlosses mit Haupt- und Vorburg, Kapelle und umfangreichem Gräftensystem, die Herren von Lette und deren Nachfolger waren gleichzeitig Erbholzrichter der Letter Mark. Zum Wasserschloss gehörte ein umfangreicher Wald- und Grundbesitz, und der überwiegende Teil der Letter Bevölkerung war den Besitzern abgabepflichtig.

Die Reste des Wasserschlosses mussten dem Bau der Dortmund-Gronau-Enscheder Eisenbahn weichen. Auf dem Gelände wurde später die Kardinal-von-Galen-Grundschule errichtet.


Das erste Schulhaus befand sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Kirche. Mit der Bevölkerungszunahme mussten weitere Schulgebäude errichtet werden. Bis auf ein Schulgebäude in der Bahnhofsallee, welches jetzt als Heimatmuseum mit seinem ortsbezogenen Museum noch vorhanden ist, wurden die anderen Gebäude abgerissen bzw. anderen Zwecken zugeführt.

Wer sich näher mit der Geschichte des Ortes beschäftigen will, ist zum Besuch des Museums im Heimathaus eingeladen.